Schalenfibeln aus Gjerstad

Eine Replik eines Fundes von Schalenfibeln aus Gjerstad, Norwegen, im Osebergstil. Datiert auf das 9. Jahrhundert n. Chr..
Eine Replik eines Fundes von Schalenfibeln aus Gjerstad, Norwegen, im Osebergstil. Datiert auf das 9. Jahrhundert n. Chr..

Ich war am Wochenende auf einem kleinen (wirklich winzigen) Mittelaltermarkt in meiner Heimatstadt und habe dort direkt ein bisschen eingekauft. Zugegebenermaßen hatte ich die letzte Zeit nicht oft die Gelegenheit dazu, deshalb haben mich die paar Stände schon sehr gefreut.

Zu kaufen gab es natürlich den üblichen Normalo-Kram, das Who is Who der Grufti-Grundversorgung in Form von rosenförmigen Silberringen und bunten Achaten zum um den Hals hängen. Aber ich hatte auch Glück, denn an einem Stand fand ich unter anderem dieses Paar Schalenfibeln.

Fortschritt

Vor allem aber habe ich mich darüber gefreut, dass der Mini-Mittelaltermarkt mittlerweile nicht mehr von Flammlachs für 17 € pro Portion dominiert wird sondern tatsächlich ein bisschen Flair hat. Da stand sogar ein Greifvogelmann mit einem Weißkopfseeadler. Ob das so gut für den Weißkopfseeadler ist, auf einem Mittelaltermarkt zu stehen kann man natürlich diskutieren. Vielleicht ist das für diesen da auch individuell ganz okay. Gibt ja Gründe, warum manche nicht da leben, wo sie natürlicherweise hingehören. Aber der Vogel sah zufrieden aus. Meine Heimatstadt braucht positive Impulse. Und ein Mittelaltermarkt mit vernünftigen Ständen ist ein sehr positiver Impuls.

Die Fibeln

Bei den Fibeln handelt es sich um die Replik eines Fundes aus Gjerstad, Norwegen, datiert auf das 9. Jahrhundert nach Christus. Solche Schalenfibeln, bzw. Fibeln generell, wurden von skandinavischen Frauen auf der Brust getragen und haben so auch das schürzenartige Überkleid zusammengehalten. Darunter kamen auch oft kleine Kettenverteiler (Verteilerplatten), zwischen die Stränge mit aufgereihten Glasperlen gehängt wurden. Der Stil, in dem die Fibeln dekoriert sind, nennt sich Osebergstil. Im Osebergstil findet man Menschen- oder Tierdarstellungen (als sog. Greiftiere), geometrische Formen wie Kreise oder Dreiecke und auch Pflanzen in Form von Blättern und/oder Ranken. Natürlich hat sich dieser Stil aus einer Reihe von Stilen entwickelt und war auch nicht das Ende der Entwicklung, aber darauf gehe ich vielleicht noch in einem anderen Artikel ein.

In dem Wikipedia-Artikel unten findet ihr unter „Borrestil“ übrigens noch weitere Wikinger-Stile. Am Anfang sehen sich die Stile alle noch ziemlich ähnlich, aber mit der Zeit gewöhnt sich das Auge daran und man erkennt die Details besser und kann später auch recht gut unterscheiden, was oder wen man da vor sich hat. Ich gebe aber zu, am Anfang auch nur einen Teller Spaghetti erkannt zu haben 😉

 

Wikipedia: Borrestil

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