Neues Jahr – Neuer Gladius

Der Anfängergladius

Gladius Typ Pompeji
Ein Gladius vom Typ Pompeji

Da ist er also, der neue Gladius!  Ich habe nach einem schönen Stück gesucht, an dem man einerseits was zum Anschauen als auch zum Erfahren hat. Schließlich sollte das Ganze ja ein Weihnachtsgeschenk sein, für jemanden, der so etwas noch gar nicht hat und auch nicht im Reenactment-Hobby ist.

Überraschung!

Da gab’s dann zu Weihnachten also eine kleine Überraschung von mir, in Form eines römischen Gladius vom Typ Pompeji. „Typ Pompeji“, weil diese Schwertart eben in Pompeji gefunden wurde, das bekanntermaßen im Jahre 79 v. Chr. vom ausbrechenden Vulkan Vesuv völlig zerstört wurde. Unter der Asche wurden jedoch viele Dinge des Alltagslebens konserviert. Mein Freund hat sich natürlich darüber gefreut. Die Scheide ist übrigens einem Fund nachempfunden, der in einem Museum in Nijmegen (Niederlande) liegt.

Spannend sind an der Scheide vor allem die durchbrochenen Metallplatten, die verschiedene Szenen zeigen.

 

Der Gladius

Im 3. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich der Gladius aus einer anderen Schwertform, nämlich dem der Keltiberer. An sich bedeutet „Gladius“ erst einmal nur „Schwert“ und bezieht sich nicht ausschließlich auf die Kurzschwertform, die ich hier gekauft habe.

Abgesehen vom Typ „Pompeji“ gibt es auch noch den Typ „Mainz“ und den Typ „Hispanicum“, aber es sind auch andere Typen ohne Fundortbezeichnung bekannt.

Der Typ Mainz wiegt im Schnitt zwischen 1200-1600 Gramm und der Typ Pompeji um die 1000 Gramm. Letzterer wurde mit einer geraden Klinge gefertigt und man vermutet, es handele sich um eine einfachere, günstiger herzustellende Version, die dem Typ Mainz allerdings auch in Haltbarkeit und Durchschlagskraft unterlegen war. Deshalb glauben auch manche, dass der Typ Pompeji eher von Auxiliarsoldaten verwendet wurde. Auxiliarsoldaten waren eine Art Hilfstruppen bestehend aus verbündeten Völkern oder freien Bewohnern (also keine Bürger Roms) angrenzender Provinzen.

 

Ferrum Noricum

Am besten, so fand man damals, stellt man ein Schwert aus ferrum noricum her. Norisches Eisen stammte aus dem keltischen Reich und später namensgebenden römischen Provinz Noricum. Dieser manganreiche und phosphorarme Stahl war aufgrund seiner Qualität weithin bekannt.

 

Die Spatha…

… ist als Langschwert übrigens länger als der Gladius (Kurzschwert). Sie löste ihn seit ca. 200 n. Chr. fortschreitend ab.

 

Wikipedia: Ferrum Noricum

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