Ein römischer As

Münze Claudius
Kaiser Claudius auf der einen Seite…

Darf ich vorstellen? Das neueste Stück in meiner kleinen Replikenfamilie ist dieser römische As, vielmehr diese Replik eines römischen As. Aber dazu später mehr.

Was ist ein As?

Ein As ist ein Grundnominal der römischen Währung vor der Einführung des Denars um 211 v. Chr., sagt Wikipedia. Modernere Entsprechungen eines As wären also ein Euro, ein Groschen, ein Heiermann, eine Mark, ein Cent. Es handelt sich bei einem Nominal also um den Namen einer Münzeinheit.

Hierbei entsprechen

1 As – 12 Unciae („Zwölftel“, 1 Uncia)
1 As – 6 Sextantes („Sechstel“, 1 Sextans = 1/6 As = 2 Unciae)
1 As – 4 Quadrantes („Viertel“, 1 Quadrans = 1/4 As = 3 Unciae)
1 As – 3 Trientes („Drittel“, 1 Triens = 1/3 As = 2 Sextantes = 4 Unciae)
1 As – 2 Semisses („Halber“, 1 Semis = 1/2 As = 2 Quadrantes = 6 Unciae)


Der Name „As“

Dem einen oder anderen wird vielleicht aufgefallen sein, dass es im Deutschen ein ähnlich klingendes Wort gibt, nämlich das Ass, das die höchsten Wert einer Spielkartenfarbe bezeichnet. Zurecht, denn das Spielkarten-Ass leitet sich in der Tat von der römischen Münzeinheit ab.

In seiner Urform wurde der As auf lateinisch „aes grave“ genannt, was übersetzt soviel heißt wie „schweres Erz“. Und schwer waren diese Münzen tatsächlich. Das aes grave wog zu Beginn noch genau ein römisches Pfund, also 327,45 Gramm. Mit der Zeit verringerte sich jedoch das Gewicht. Die Münzen, die man gefunden hat, schwanken vom Gewicht her allerdings um gut 30%. Anfangs, also um 300 v. Chr., wurden Asse noch aus Kupfer- und Bronzelegierungen gegossen. Erst später, als das Material hin zu Gold und Silber wechselte, wechselte auch das Herstellungsverfahren hin zur Prägung.

As Claudius Minerva Rom
… die Göttin Minerva auf der anderen.

Minerva und Co.

Nicht ganz so einfach zu erkennen ist auf der Rückseite die Darstellung von Minerva, der Göttin des taktischen Verteidigungskrieges.

Die Götterdarstellungen auf den Rückseiten der Asse dienten auch gleich als Anzeige, welchen Wert die Münze genau hatte. Dabei entsprechen:

Janus – 1 As
Jupiter – 1/2 As
Minerva – 1/3 As
Herkules – 1/4 As
Mercurius – 1/6 As
Roma oder Bellona – 1/12 As

 

WRL? Westair Reproductions Limited

Um die Münze als Replik zu kennzeichnen wurde sie von beiden Seiten mit der Abkürzung WRL gestempelt. Schließlich wäre es ganz schön ärgerlich, eine Münze in einem augenscheinlich tollen Erhaltungszustand für teures Geld bei Ebay zu kaufen, nur um festzustellen, dass das, was man geliefert bekommt, a) nichts wiegt und b) eine moderne Reproduktion ist und daher bei Weitem nicht auf den vielleicht erhofften Wert kommt. WRL-Münzen werden, habe ich mir sagen lassen, häufig in Museumsshops verkauft. Die Optik gefällt mir jedenfalls gut, bis auf den Stempel, nur ist meine Münze eben erstaunlich leicht und fühlt sich blechern an. Aber ich glaube für das ein oder andere schöne Foto und ein bisschen Edutainment ist das Stück durchaus zu gebrauchen.

 

Wikipedia: Aes Grave

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert